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Im Rolli auf Korbjagd

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Integration wird groß geschrieben bei den Köln 99ers. Wenn auch aus einer anderen Perspektive, als es gemeinhin der Fall ist. „Wir integrieren die Fußgänger“, lacht Sedat Özbicerler, Geschäftsführer und sportlicher Leiter des Rollstuhl-Basketballclubs. Die derzeit rund 80 Aktiven im Verein beherrschen perfekt den Umgang mit dem Rolli. Auch wenn im Alltag nicht alle darauf angewiesen sind.

GAG ist langjährige Kooperationspartner:in

Seit mehr als 50 Jahren wird diese Sportart in Köln auf Vereinsebene betrieben. Sedat Özbicerler stieß 2001 als Spielertrainer zum damaligen Rollstuhlclub (RSC) Köln. 2008 machten sich die Basketballerinnen und Basketballer selbstständig als Köln 99ers. „Beim Namen hat sich der neue Club am damals sehr erfolgreichen Basketballteam der Fußgänger angelehnt“, erzählt der 52-Jährige. Während das mittlerweile Rheinstars heißt und nicht mehr ganz so erfolgreich ist, blieben die Köln 99ers ihrem Namen und ihrer Mission treu und sind heute der größte Rollstuhl-Basketballclub Deutschlands.

Vier Teams in vier verschiedenen Ligen, von der Bundesliga bis zur Landesliga West, dazu mit den „Rolli Rookies“ eine eigene Nachwuchssparte für Kinder und Jugendliche kann der Club mittlerweile vorweisen. Und mit dem Projekt „Rollis at school“ setzt die Nachwuchsförderung sehr früh ein. „Der Breitensport ist uns ein ganz besonderes Anliegen“, betont Özbicerler. Möglich wird diese intensive Arbeit an der Basis durch viele langjährige Kooperationspartner, zu denen auch die GAG gehört.

Foto: Thilo Schmülgen

 

Aushängeschild ist das Bundesliga-Team

Die sportliche Heimat des Vereins ist die Sporthalle am Bergischen Ring in Mülheim. Regelmäßig wird dort trainiert, und die Heimspiele der 99ers verfolgen bis zu 150 Fans pro Spiel. „In der abgelaufenen Saison waren wir sehr erfolgreich, da kamen dann auch schon mal bis zu 300 Zuschauerinnen und Zuschauer“, so Özbicerler. Aushängeschild ist natürlich das Bundesliga-Team, das seit der Gründung 2008 nahezu ununterbrochen erstklassig und auch international spielt. So sind die Rollis in den Kölner Farben regelmäßig im Eurocup 1 aktiv, waren aber auch schon in der Qualifikation für die Champions League. Regelmäßig ist die Sporthalle auch Schauplatz, wenn Nationalteams auf Korbjagd gehen. So wie beim Nations Cup Cologne am Pfingstwochenende 2023, bei dem das deutsche Team den zweiten Platz belegte.

Mit dabei war auch Alexander Keiser. Der 19-jährige Bergheimer aus dem Bundesligateam der 99ers gehört zum erweiterten Kreis des Nationalteams uns spielt seit acht Jahren Rollstuhl-Basketball. „Davor habe ich Tennis gespielt, aber dann wollte ich mehr Wettkampf und mehr körperlichen Einsatz.“ Das hat er bei den 99ers gefunden, und mit dem Nationalteam ist er auch schon weit rumgekommen. „Ich war bereits mit bei Spielen in Frankreich, der Türkei und Israel. Und sogar bei der WM in Thailand, das war ein ganz besonderes Erlebnis, schwärmt er.

Alle sind willkommen

Während Keiser auch im Alltag auf den Rollstuhl angewiesen ist, ist das bei fast einem Drittel des aktuellen Teams nicht der Fall. Geregelt wird das im Ligabetrieb über ein Punktesystem. „Je höher der Grad der Beeinträchtigung ist, desto weniger Punkte erhält der Spieler. 14,5 Punkte pro Team sind maximal erlaubt“, erläutert Sedat Özbicerler das System. Wenn Spielerinnen mit dabei sind, wirkt sich das ebenfalls positiv auf die Punkte aus. „Im Erstligateam ist das bei uns derzeit nicht der Fall. Ansonsten spielen wir aber in allen anderen Ligen mit gemischten Teams.“

Dafür ist die Bundesligatruppe international gemischt. „Wir haben Spieler aus Israel, der Türkei, den Niederlanden und sogar aus Japan“, sagt Özbicerler, „der Kontakt kam über eine Studentin der Deutschen Sporthochschule zustande, mit der wir eine Kooperation haben.“ Alle zusammen erholen sich erstmal in der Sommerpause, bevor im September wieder der Ligabetrieb startet. Bis März läuft dann die Hauptrunde, gefolgt von der Endrunde im April, in der es um den Titel geht. Die Ambitionen der 99ers sind groß, auch wenn Cheftrainer Erdinç Kiliç sein Engagement beendet hat. „Wir konnten einen Großteil des Kaders halten, haben also ein eingespieltes Team“, so Özbicerler. Bis es dann wieder los geht mit der Korbjagd, wird weiterhin intensiv trainiert am Bergischen Ring.

Alle Fotos: Thilo Schmülgen


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